Die einen fürchten sich vor ihr, die anderen schwärmen von ihrer Schönheit – die Äskulapnatter ruft verschiedenste Reaktionen hervor, wenn sie sich an den Gewässerufer entlang der Salzach blicken lässt. Die ungiftige, bis zu 1,80 Meter lange Schlange zählt zu den größten europäischen Schlangenarten und ist an den warmen, sonnigen Bereichen entlang der Salzach beheimatet.
Wer nach den eleganten Tieren Ausschau hält, findet sie vor allem im Bereich Unterhadermark bei Raitenhaslach sowie am Kreuzfelsen. Derzeit leben etwa 50 ausgewachsene Tiere in diesen Bereichen. In Deutschland kommt die seltene Äskulapnatter nur noch in vier voneinander isolierten Populationen vor. Die aktuelle rote Liste Deutschlands stuft die Äskulapnatter als „stark gefährdet“ ein, die einen außerordentlichen Schutz benötigt.
Die Gründe für die Gefährdung der Art sind vielseitig: Neben dem Klimawandel verändert sich ihr natürlicher Lebensraum durch den Menschen stark. Siedlungserweiterungen und eine intensivere Landwirtschaft als früher verdrängen die Äskulapnattern aus ihren ursprünglichen Gebieten.
Dass es überhaupt noch Bestände gibt, ist den cleveren Überlebensstrategien der Schlange zu verdanken. In den Randarealen ihres Verbreitungsgebiets finden die Tiere geeignete Nischen, um zu überleben – und erhöhen damit ihre Überlebenschancen um ein Vielfaches. Das Salzachtal ist seit dem Jahr 1977 daher auch als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Die Stadt Burghausen engagiert sich seit vielen Jahren für die bedrohte Schlangenart. Das Team des Umweltamtes setzt für die Tiere aktiv Brutstätten ein, die sie auf den Ausgleichsflächen der Stadt und den Standorten der Populationen verteilt. Die Brutstellen der vom Aussterben bedrohten Natter gleichen Komposthaufen, die die Weibchen zur Eiablage nutzen. Geschützt von der Verrottungswärme lassen sie hier ihre Eier ausbrüten und sorgen damit für den Fortbestand ihrer Art (www.reptilien-brauchen-freunde.de/natterhaufen).
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“Es ist faszinierend, wie man mit einfache Mitteln den Fortbestand einer gefährdeten Tierart unterstützen kann.”
Johanna Götze, ehemalige FÖJlerin