Waltraud Himpsl-Philibert übergibt Henry Burgmann (l.), Finn Winkhofer, und Laurin Karsten, drei Mitgliedern des Transfilm-Projekts, den Scheck über 1.900 Euro © Stadt Burghausen / ebh

Waltraud Himpsl-Philibert übergibt Henry Burgmann (l.), Finn Winkhofer, und Laurin Karsten, drei Mitgliedern des Transfilm-Projekts, den Scheck über 1.900 Euro © Stadt Burghausen / ebh


ProPräventiv Altötting e. V. unterstützt das Filmprojekt der Jugendarbeit Burghausen

Dass die Burghauser Jugendarbeit ein Händchen für Filme hat, hat sie mit der preisgekrönten Doku über das Mühldorfer Hart von 2014 bewiesen. Im Frühjahr 2023 ist ein neues Filmprojekt angelaufen. Dieses Mal dreht sich alles um das Thema Transidentität. Ein Thema, dass enorm wichtig ist, denn es „kursieren zu viele Vorurteile und der Leidensdruck der Betroffenen ist meist sehr hoch“, sagt Hannes Schwankner, Leiter der Kinder- und Jugendarbeit Burghausen.

Initiiert wurde das Projekt von Laurin. Laurin wurde bei seiner Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen, aber er hat sich stets als Junge identifiziert. In seinem Pass steht jedoch immer noch ein Mädchenname. Transidente Personen haben oft einen langen, steinigen Weg vor sich und müssen sich ständig für ihre Identität rechtfertigen. Viele Betroffene sind deswegen auf therapeutische Hilfe angewiesen.

Film soll auch in Schulen gezeigt werden

Inzwischen hat sich ein Team von 15 jungen Menschen in Burghausen zusammengefunden und einige Filmtreffen haben schon stattgefunden. „Wir haben viel vor. Es gibt viel zu organisieren und wir müssen Strukturen schaffen. Welchen Experten schreiben wir an, wer ist vor der Kamera, wer dahinter?“ erklärt Laurin. Der Anspruch ist hoch. „Wir wollen eine Dokumentation drehen, die auch in Schulen gezeigt werden kann“, ergänzt er.

In dem Film sollen nicht nur trans*Personen vorkommen, sondern vor allem auch Experten. Psychologen, Ärzte und Pädagogen, die die Betroffenen auf ihrem Weg begleiten und sich in diesem Gebiet gut auskennen. Sie können mit gefährlichen Halbwissen aufräumen. Auch die aktuelle Forschung wollen Laurin und sein Team berücksichtigen.

Der ProPräventiv Altötting e. V. unterstützt das Vorhaben ebenso, wie schon das Filmprojekt über den Mühldorfer Hart. „So lange wir Geld haben, unterstützen wir solche tollen Projekte“, sagt Waltraud Himpsl-Philibert, Vorsitzende des Vereins. 1.900 Euro bekommt die Jugendarbeit Burghausen. ProPräventiv fördert aktiv die Jugendarbeit und leistet wertvolle Arbeit an Schulen und anderen Einrichtungen für Jugendliche, damit Kinder und Jugendliche sich frei in ihrer Persönlichkeit entfalten können.