In dem Stationen-Theater unter dem Titel „Ewiges Leben“ findet sich eine Verstorbene auf einem mysteriösen Bahnhof mit einem Schein für die Gepäckaufbewahrung wieder. Sie erhält eine Reisetasche aus dunklem Leder, in welchem sich ihr gesamtes Leben befindet.

Mit ihrer Tasche begibt sie sich auf die Suche nach dem Bahnsteig, auf welchem der Zug in die Ewigkeit auf sie warten soll. Auf ihrer Suche stößt sie auf kuriose Typen, tragische Charaktere, Königinnen der Nacht, Politiker und Anarchisten. Sie alle irren durch den Limbus, jener Zwischenstation zwischen der Welt der Lebenden und der Toten. Manche von ihnen befinden sich schon seit Jahrhunderten auf diesem Bahnhof, andere haben gerade eben den Kampf um ihr Leben verloren. Doch in dieser Nacht wird für jeden von ihnen die Reise beginnen.

Für den Erwerb einer Fahrkarte benötigen sie eines: eine Richterin oder einen Richter, vor denen sie über ihr Leben in der wirklichen Welt Zeugnis abzugeben haben. Diese finden sie unter den Gästen der Pfarrkirchner Kunstnacht. Begeben Sie sich gleich Orpheus in jene Unterwelt, von der Shakespeare seinen Hamlet sagen lässt, sie sei der Bezirk, aus dem noch nie ein Wanderer zurückgekehrt.