Die FÖJlerinnen müssen kräftig zupacken. Den Ziegen tut es nicht weh, an den Hörner gepackt zu werden © Stadt Burghausen/ebh

Die FÖJlerinnen müssen kräftig zupacken. Den Ziegen tut es nicht weh, an den Hörner gepackt zu werden © Stadt Burghausen/ebh


Burghauser Ziegen in den kalten Monaten bei Biobauern in Winhöring untergebracht – Burghang sehr gut und gleichmäßig abgefressen

Gretl, Amelie, Delilah und Co sind nun seit Dienstag, 10. Oktober 2023, in ihrem Winterquartier angekommen. Meist zwischen Mai und Oktober grasen die Ziegen am Hang der längsten Burg der Welt. Das Winterquartier befindet sich bei Bio-Bauer Franz Eineder in Winhöring, dort können es sich die Ziegen im Stall gemütlich machen. Wenn sie wollen, können die Tiere aber nach draußen auf die große Weide. „Auch Ziegen haben ungern nasse Füße, aber an trockenen und sonnigen Wintertagen, stehen sie gerne draußen und sonnen sich“, erzählt Eineder.

Die Ziegen gehören zu den Tauernschecken, eine Gebirgsziegenart, die ursprünglich aus den Hohen Tauern in Österreich stammt und vom Aussterben bedroht ist. Wegen des Artenschutzes gibt es die Ziegen seit der Landesgartenschau 2004 in Burghausen. Die Ziegen haben aber auch eine wichtige Aufgabe: Sie fressen Büsche und Sträucher am Burghang ab und sorgen so dafür, dass der Hang nicht komplett zuwächst und somit der Blick auf die Burg frei bleibt. Gleichzeitig verfestigen die Ziegen den Hang, wenn sie auf ihm herumklettern.

„Die Ziegen haben diesen Sommer wirklich gute Arbeit geleistet. Sie haben den Burghang sehr gleichmäßig abgefressen. Das wäre mit einem Rasenmäher nicht so einfach möglich“, sagt Eineder. Dadurch, dass der Bewuchs am Burghang nun recht niedrig ist, haben im Frühling viele Blumen oder seltenere Kräuter eine Chance zu wachsen. Die Ziegenbeweidung unterstützt also nicht nur den Arterhalt der Ziegenrasse, sondern auch die Artenvielfalt der Pflanzen.

33 Ziegen wurden am Dienstag in einem Anhänger nach Winhöring gebracht. Die Ziegen bekommen ihre Namen übrigens von den jeweiligen FÖJlerinnen, die sich um die Ziegen kümmern und auch beim Transport kräftig mit anpacken. Nächstes Jahr im Frühling geben dann Judith Schärl und Ariane Wacker, die diesjährigen FÖJlerinnen, den neuen Kitzen ihren Namen.