In Zusammenarbeit mit dem Burghauser Bauhof und der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen wurden die Vogelscheuche und die Lautsprecher auf dem Dach der Kita St. Konrad installiert. © Stadt Burghausen/Umweltamt

In Zusammenarbeit mit dem Burghauser Bauhof und der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen wurden die Vogelscheuche und die Lautsprecher auf dem Dach der Kita St. Konrad installiert. © Stadt Burghausen/Umweltamt


Saatkrähen machen Garten des Kindergartens zum Teil unbenutzbar – tier- und menschenverträgliche Vorgehensweise

Burghausen, 19. März 2024. Von der Straße oder dem Garten der Kita St. Konrad sieht man es nicht, aber auf dem Dach des Kindergartens steht seit Ende Februar 2024 eine knallrote, selbst aufblasbare Vogelscheuche. Diese soll die Saatkrähen, die sich in den vergangenen Jahren immer mehr in den großen Bäumen auf dem Gelände des Kindergartens niedergelassen haben, vergrämen. Vor allem durch den Kot der Vögel waren Bereiche des Gartens, unter anderem der Sandkasten, oftmals unbenutzbar. In Form einer artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung durch die Regierung von Oberbayern wurde einer Vergrämung zugestimmt.

Die Vogelscheuche funktioniert über eine künstliche Intelligenz, die die Rufe von Saatkrähen erkennt. Sobald Saatkrähen vor Ort sind, bläst sich die Vogelscheuche auf und über zwei Lautsprecher werden Warnrufe und Angstlaute der Vögel imitiert. So sollen die Krähen den Bereich um die Kita mit der Zeit mit negativen Empfindungen verbinden und deswegen einen anderen Ort zum Brüten suchen.

„Diese Vorgehensweise ist absolut schonend und tierverträglich, die Krähen kommen dabei nicht zu Schaden. Das steht natürlich bei uns an erster Stelle. Man macht es den Tieren im Garten des Kindergartens nur etwas ungemütlich. Und auch für Menschen hat es keinerlei Auswirkungen“, heißt es aus dem Burghauser Umweltamt. Die Krähenrufe aus den Lautsprechern ertönen nicht durchgängig, sondern nur, wenn sich Saatkrähen in der Nähe aufhalten. Die Rufe sind für Menschen außerdem nicht von echten Krähenrufen zu unterscheiden.

Ein Ornithologe begleitet die Vergrämungsaktion. Er habe auch schon erste Erfolge der Aktion beobachten können: Es hielten sich in den letzten Tagen schon vermehrt Krähen am Wöhrseehang im Bereich der Berchtesgadener Straße auf.  Es sind sogar die ersten Nester in einigen Baumkronen zu sehen. Vom 1. April bis 30. September darf die Vogelscheuche nicht genutzt werden, da die Vögel dann einen besonderen Schutz zur Brutzeit genießen. Im nächsten und darauffolgenden Herbst und Winter wird die Vogelscheuche erneut eingesetzt, um die Saatkrähen nachhaltig aus den Bäumen der Kita zu vergrämen.