Gemeinsam stark für die nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung: Prof. Dr. Dominik Pentlehner (v.l.), Josef Hinterschwepfinger, Anton Steinberger, Wolfgang Altmüller, Bürgermeister Florian Schneider, Prof. Heinrich Köster. Fotocredit: Stadt Burghausen/ ebh


„Heute ist ein großer Tag für Burghausen“

 

Die Stadt Burghausen, der Investor „meine Volksbank Raiffeisenbank eG“ und die WiBG präsentieren die neuen Pläne zum Salzachareal – Bürgermeister: „Wesentliches Element der Stadtgestaltung“ – große Einigkeit im Stadtrat

 

Burghausen. Die Euphorie ist groß nach der Sitzung des Burghauser Stadtrats am 18.01.2023 in der die Pläne für die Neugestaltung des sog. Salzachareals präsentiert wurden. Das Neue bei den Plänen ist, dass die Stadt das ganze Gelände mitentwickelt hat und zu 60 % selbst beplant und bebaut. „Es gibt keine Alleingänge. Alles ist abgestimmt und nachhaltig durchdacht. Das ist unser Filetgrundstück und wesentliches Element der Stadtgestaltung der Zukunft. Wir haben in der Region vertrauensvolle und kompetente Partner gefunden, die sich vor allem in diesen Zeiten etwas trauen und ein so gewaltiges Vorhaben finanzieren können“, erklärt Burghausens Erster Bürgermeister Florian Schneider. Ebenfalls neu ist, dass für das gesamte Gelände nicht ein großes Gebäude geplant ist, sondern ein Durchqueren, mehr noch, sich auch im Freien Aufhalten und Verweilen möglich ist.

 

Dieser vertrauensvolle Partner von dem der Bürgermeister spricht, ist die „meine Volksbank Raiffeisenbank eG“ dessen Vorstandsvorsitzender Wolfgang Altmüller sowie der Geschäftsführer der VR ImmoInvest GmbH, Franz Hofmann, präsentierten im vollbesetzen Bürgersaal die Pläne für ein Wohn- und Geschäftshaus mit einer Bruttogeschossfläche von 32.000 m².

 

Neben den Ankermietern EDEKA und Müller, soll auch Gastronomie mit einem Café sowie eine Skybar entstehen. Ein Boardinghouse wird integriert, das Apartments vermietet, die den vollen Service eines Hotels bieten. Verschiedene Wohnungen, Wohnkonzepte wie studentisches Wohnen und Büros werden integriert und auch mehrere kleine Ladenlokale sind geplant. Es geht darum, mit diesem vielfältig genutzten Gebäude und dem neu entstehenden Platz an der Robert-Koch-Straße die Achse der beiden Einkaufsstraßen Marktler Straße und Robert-Koch-Straße zu stärken und zu beleben. „Heute ist ein großer Tag für Burghausen. Wir freuen uns, dass Sie uns gefragt haben und, dass wir jetzt unseren Beitrag leisten können, um die Attraktivität der Heimatregion weiter zu stärken. Das Vertrauen ist da, packen wir es an“, bekräftigte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Altmüller.

 

Auch an die Familien und Kinder wurde gedacht: Die Stadt hat in dem Gebäudekomplex 1.000 m² erworben, um gegebenenfalls eine weitere Kita im Herzen der Stadt einzurichten. Für diese 1.000 m² sowie die Tiefgaragen mit 300 Stellplätzen und Freiflächen um den Bau herum, wird die Stadt 20 Millionen Euro investieren.

 

Ein weiterer Baustein des Salzachareals ist das Technikum, das federführend die Wirtschaftsbeteiligungsgesellschaft (WiBG) GmbH als 100 %ige Tochter der Stadt Burghausen mit Geschäftsführer Anton Steinberger baut. „Stadtgestaltung und die zukunftsfähige Entwicklung unserer Stadt geht nicht ohne Bildung“, betont Bürgermeister Schneider. Es müsste an der zentralen Stelle zum einen ein Areal mit Campus-Charakter entstehen und zum anderen ein Statement für Forschung und Wasserstoff gesetzt werden. Zur Präsentation waren der Präsident der Technischen Hochschule Rosenheim, Prof. Heinrich Köster, sowie der Leiter des Campus Burghausen, Prof. Dr. Dominik Pentlehner, gekommen.

 

Wie Pentlehner bekräftigte, platzt der Campus jetzt schon aus allen Nähten: „Die Kapazitäten sind jetzt bereits ausgelastet. Wir brauchen mehr Platz und Labore. Der Bau dieses Technikums ist ein wichtiger Beitrag zur Forschung und für die Perspektive der Hochschule in Burghausen.“ Somit könne auch das Studienangebot im Bereich der Wasserstoff-Technologie ausgeweitet werden.

 

Im Technikum sind ca. 2.500 m² reine Laborflächen geplant. Aktuell hat man gut 600 m² im BBiW zur Verfügung was eben in der angewandten Forschung bei Weitem nicht ausreiche. Auch Hochschulpräsident Köster zeigte sich überzeugt von den Plänen der Stadt, an der zentralen Stelle diese Forschungseinrichtung zu errichten: „Der Campus Burghausen hat ein ausgezeichnetes Studienangebot in den Bereichen Umwelttechnologie und Chemieingenieurwesen. Das Technikum eröffnet der Hochschule hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten mit Blick auf die Ausbildung gefragter Fachkräfte.“

 

In einer europaweiten Ausschreibung hatte das Burghauser Planungsbüro Hinterschwepfinger die Planung des Technikums gewonnen. Auch die „meine Volksbank Raiffeisenbank eG“ hat Hinterschwepfinger als Planungsbüro eingesetzt. „Wir haben die Kompetenz vor Ort, dann setzen wir natürlich auch darauf“, bekräftige Altmüller diese Entscheidung. Also stamme auch die Planung der Gebäude des gesamten Areals aus einer Hand und ist eng mit der Stadt und allen Beteiligten abgestimmt. Das Technikum soll begrünt werden, d.h. die Fassade ist im besten Fall irgendwann voll bewachsen. Die Kosten für das Technikum, die Laborausstattung, die Begrünung usw. trägt zum Teil die Stadt, zum großen Teil hoffentlich der Freistaat Bayern.

 

Die Gestaltung der Außenanlagen sowie des verbleibenden Areals, auf dem jetzt noch der EDEKA-Markt steht sowie die Bewirtschaftung der Tiefgaragenflächen obliegen allein der Stadt Burghausen bzw. der WiBG.

 

Die geplante Fertigstellung des Wohn- und Geschäftshauses der Bank ist für Mitte 2026 vorgesehen. Dies sei laut Stadtoberhaupt ehrgeizig, aber realistisch. Begonnen werde Ende 2023. Ebenfalls zum Jahresende startet der Bau des Technikums. Hier ist mit einer Fertigstellung Anfang 2026 zu rechnen.

 

 

Chronologie des Salzachzentrums:

 

1970er Jahre

Errichtung des Salzachzentrums durch private Investoren in kleinteiligem

Teileigentum mit deutschlandweiter Streuung

 

Anfang 2000er

Anlage wird unattraktiv, hoher Sanierungs- und Instandhaltungsstau

 

2008

Eigentumserwerb durch Taurus und erste Planungen zur Shopping-Mall;

Kindergarten und Pfarrhof St. Konrad siedeln in Neubauten um

 

2016

Eigentumserwerb durch HBB mit neuen Planungen für eine Shopping-Mall

Zugesagte Beteiligung der Stadt Burghausen: ca. 20 Mio.

 

2019

Wenige Tage nach Beginn der vorbereitenden Baumaßnahmen steigen wichtige

Ankermieter aus, das Vorhaben wird gestoppt

Städtebaulicher Planungs-Workshop mit drei renommierten Büros zur

umfassenderen Nutzung des Areals

 

2021

Die Wirtschaftsbeteiligungsgesellschaft (WiBG) GmbH als 100 %ige Tochtergesellschaft der Stadt Burghausen kauft das Areal von HBB und veräußert gleichzeitig eine Teilfläche an die

VR-ImmoInvest GmbH

 

2023

VR ImmoInvest und WiBG stellen die Planungen für das künftige Salzachzentrum

und das Technikum vor

 

Anmerkungen:

Das Salzachareal beinhaltet das ganze Grundstück auf dem das jetzige „Salzachzentrum“ seit den 1970er Jahren steht. Seit 2016 gibt es den Campus Burghausen der Technischen Hochschule Rosenheim in Burghausen.

 

Fotos:

 

Gemeinsam stark für die nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung:

Prof. Dr. Dominik Pentlehner (v.l.), Josef Hinterschwepfinger, Anton Steinberger, Wolfgang Altmüller, Bürgermeister Florian Schneider, Prof. Heinrich Köster.

 

Fotocredit: Stadt Burghausen/ ebh