Dennis Clemens ist Betriebsleiter des Wöhrseebads. Ein verantwortungsvoller Job, denn er trägt die Verantwortung, dass alle Badegäste sicher baden gehen können. © Stadt Burghausen/ebh
Nebel hängt in den Bäumen am Wöhrsee © Stadt Burghausen/ebh
Der Wöhrsee © Stadt Burghausen/ebh
Dennis Clemens in einem Boot auf dem Wöhrsee mit der Burg im Hintergrund © Stadt Burghausen/ebh
Der große Steg am Wöhrsee © Stadt Burghausen/ebh

Dennis Clemens ist Betriebsleiter des Wöhrseebads – vielfältige Aufgaben – „Traumarbeitsplatz“

Noch ist es ruhig am Wöhrsee, Nebelschwaden hängen in den Bäumen, im türkisen Wasser spiegelt sich der Burghang. „Ein Traumarbeitsplatz“, wie Dennis Clemens den Wöhrsee beschreibt. Er ist Betriebsleiter des Wöhrseebads, ein sehr vielfältiger Job „am vielleicht idyllischsten Ort in Burghausen“.

Es ist halb neun Uhr am einem Morgen Mitte August und Clemens arbeitet seit fast drei Stunden. Am Abend zuvor gab es ein starkes Gewitter. Die Liegewiese musste wegen Überflutung gesperrt und Sturmschäden müssen beseitigt werden: Mit einem großem Kescher holen Clemens und eine Kollegin Äste und Laub, das sich am Eingang des Bads gesammelt hat, aus dem Wasser.

2007 begann Clemens eine Ausbildung zum Schwimmmeister bei den Bädern Burghausen. Die Lehre hat es in sich: Gute Kenntnisse in Physik und Chemie sind genauso gefragt wie medizinisches und kaufmännisches Wissen. Auch körperliche Fitness ist Voraussetzung, denn im Ernstfall müssen Schwimmmeister Badegäste in Not aus dem Wasser retten können.

Am Wöhrsee arbeitet Clemens nun schon seit über zehn Jahren. Erst nur ab und zu, er rotiert zwischen Freibad, Hallenbad und Wöhrsee. Dann immer häufiger am Wöhrsee, denn er kennt sich hier gut aus. „Ich bin in der Mautnerstraße aufgewachsen und war schon als Kind oft am Wöhrsee. Ich kenne hier jedes Versteck“, erzählt Clemens augenzwinkernd.

In diesen Jahren hat Clemens viel erlebt und mitgemacht, von Piraten-Partys über Evakuierungen wegen starken Unwettern bis hin zu Freiwasserwettbewerben mit hunderten Teilnehmenden aus der ganzen Welt. „Es gibt nicht den typischen Tag. Natürlich gibt es Standard-Aufgaben, damit hier alle sicher baden können. Aber es kommt immer auch ein bisschen auf die Badegäste an“, schildert der Schwimmmeister. Viele der Gäste kennt er inzwischen persönlich. „Es ist sehr familiär hier. Manche kommen seit Jahren jeden Morgen zum Schwimmen.“

Beim Schwimmmeister alleine ist es nicht geblieben. Clemens ließ sich zum Gefahrstoffbeauftragten weiterbilden und vor fünf Jahren zum Meister und Ausbilder. „Ich bin immer bereit für neue Aufgaben“, sagt er. Schon mit Anfang 20 war er Schichtleiter im Hallenbad. Als dann 2020 die damalige Wöhrsee-Betriebsleiterin aufhörte, übernahm er diese Aufgabe.

Seitdem ist er der Verantwortliche für alles im Wöhrseebad. Er teilt das Personal ein, überprüft, ob das Gelände und der See sicher sind und übernimmt natürlich auch die Aufsicht über die Badegäste. Clemens ist also Manager, Handwerker, Lebensretter und auch mal Streitschlichter in einem.

Neben seiner Hauptaufgabe als Wöhrsee-Betriebsleiter kümmert sich der Burghauser seit fünf Jahren um die Lehrlinge. Eine Auszubildende gibt es gerade bei den Bädern Burghausen, drei andere haben gerade erst ihre Ausbildung bestanden. Im Winter kommen zwei weitere Azubis aus umliegenden Gemeinden hinzu, die kein eigenes Hallenbad betreiben. Auch wenn Clemens von April bis Oktober die meiste Zeit unten am Wöhrsee ist, bleibt trotzdem genügend Zeit, sich um die Azubis zu kümmern. „Ich halte mir extra mehrere Tage pro Monat frei, an denen ich hoch ins Freibad oder Hallenbad fahre und mich dann zu 100 Prozent auf die Lehrlinge konzentriere. Die Ausbildung hier ist deswegen vielleicht etwas anders, aber sehr gut, weil man so intensiv mit den Azubis arbeiten kann.“

Im Winter, wenn sich nur die ganz harten Eisschwimmer in den Wöhrsee wagen, arbeitet Clemens im Hallenbad. Richtige Aufsichtsschichten hat er dabei aber nur wenige. Denn die Zeit nutzt er vor allem, um die letzte Saison nach- und die neue Saison vorzubereiten. Diesen Winter will er außerdem die Ausbildungsstationen überarbeiten und ein neues Betriebshandbuch schreiben.

Seine Freizeit verbringt er gerne am oder im Wasser, meist aber nicht am Wöhrsee selbst, sondern an Seen in der Umgebung. „Ich kann mich nicht wirklich entspannen, wenn ich privat am Wöhrsee bin. Mein Verantwortungsgefühl lässt mir da einfach keine Ruhe“, erklärt er. „Ich schwimme aber trotzdem regelmäßig im Wöhrsee, das gehört auch zum Job dazu, um fit zu bleiben und weiter das Schwimmen zu trainieren. Und es ist jedes Mal wieder richtig schön.“