Polier Stefan Lankes zeigt den asbesthaltigen Bohrkern aus dem Beton, der eigens entsorgt wird. Alle Wertstoffe, die Ort weiterverarbeitet und nochmal genutzt werden können, bleiben auf dem Areal und werden im Sinne der Nachhaltigkeit wiederverwendet

Der Abbruch des Salzachzentrums

 

Bürgermeister Schneider besucht Baustelle: Nachhaltigkeit wird großgeschrieben

 

Burghausen. Das Salzachzentrum wird abgebrochen. Bald kommt schweres Gerät zum Einsatz. Erster Bürgermeister Florian Schneider macht sich persönlich vor Ort ein Bild vom Vorankommen der Abbrucharbeiten. Der durch die Stadt vorgegebene Fokus liegt hierbei auch ganz klar auf der Nachhaltigkeit.

Im Vorfeld gab es eine genaue Untersuchung und Dokumentation in Form eines sog. Schadstoffgutachtens eines Münchner Ingenieurbüros. Auch die naturschutzrechtliche Abstimmung mit den zuständigen Behörden und Verbänden über separat durchgeführt. Sprich die Gebäude des einstigen Salzachzentrums, die abgebrochen werden, wurden auch dahingehend untersucht, ob nicht seltene Tierarten darin nisten oder vorkommen. Das Ingenieurbüro überprüft auch die Abbrucharbeiten der Firma Lampersberger.

„Der Abbruch des Salzachzentrums ist voll im Plan in etwa zehn Tagen kommen die Bagger. Bisher wurden wichtige Vorarbeiten geleistet“, sagt Martin Stocker, Geschäftsführer der Lampersberger Umwelt GmbH mit Sitz im Chiemgau. Er ist es auch, der das Stadtoberhaupt über das eingezäunte Abbruch-Areal führt.

Das Salzachzentrum aus den Baujahren der 1970er Jahre wurde in den vergangenen Wochen v.a. entkernt. Auch Decken und Böden wurden entfernt. Alte Möbel ordnungsgemäß entsorgt etc. Die Arbeiten sind Ende Februar gestartet.

„Wir konnten für den wegen des Baujahrs schwierigen Abbruch sehr zuverlässige und vertrauensvolle Partner aus der Region gewinnen. Der Fortschritt der Abbrucharbeiten ist sehr gut. Die Prognose lautet, dass wir bis Mitte Juni fertig sind“, erklärt Erster Bürgermeister Florian Schneider.

Das Stadtoberhaupt lässt sich auf der Baustelle auch die Kernbohrungen etwa an der Tiefgaragenabfahrt zeigen. „Hier wurden zur Stabilität in den 1970er Jahren Asbestkerne mit im Beton verarbeitet. „Das Asbest wird eigens herausgebohrt und unter den geltenden Auflagen mit möglichst wenig Lärm und Staub entnommen und entsorgt. Zurück bleibt sauberer Beton, der vor Ort weiterverarbeitet wird und so als Wertstoff für den Neubau genutzt werden kann“, erklärt der verantwortliche Polier auf der Baustelle Stefan Lankes.

„Dieser Aspekt der Nachhaltigkeit ist uns als Stadt sehr wichtig. Früher ist einfach abgerissen worden und der Schutt kam auf die Deponie. Heute wird alles, was man nochmal benutzen kann, vor Ort aufbereitet und gelagert, bis es benötigt wird. Das sind Wertstoffe, die man sonst wiederbeschaffen und herbringen muss. Dafür sind sehr moderne Maschinen, eine gute Planung und das entsprechende Knowhow notwendig, das die Firma Lampersberger mitbringt. Wobei es natürlich eine Ausschreibung der WiFöG für den Abbruch gegeben hat“, sagt Bürgermeister Schneider. Auch der Schutz, der Anrainer liegt dem Bürgermeister am Herzen: „Kurzfristig wird es wahrscheinlich etwas lauter und auch ein bisschen staubig, aber wir tun unser Möglichstes, dass die Anwohner geschützt werden.“

Auf dem Areal wo einst die Zoohandlung Karl, eine Gastronomie der Brauerei Wieninger oder die Bar/Disko Gogo etc. seinen Standort hatte, wird das sog. Technikum für den Campus Burghausen entstehen. Hierzu soll es demnächst einen symbolischen Spatentisch mit namhaften politischen Vertretern geben, da die finanzielle Unterstützung durch Land und Bund Voraussetzung für das Neubau-Projekt ist. „Das Technikum dient dem Campus vor allem für die Forschung. Es werden modernste Labore darin integriert werden und nicht zuletzt der Wasserstoff-Lehrstuhl der TH Rosenheim und damit die heimische Wirtschaft im Chemie-Dreieck sollen davon profitieren“, erklärt Anton Steinberger, Geschäftsführer der Campus GmbH und der WiBG, die als 100 %ige Tochter der Stadt Burghausen das Technikum errichtet. -köx