Lesung von Max Brym im Jugendzentrum

Das städtische Jugendbüro veranstaltet Lesung mit gefragtem Auto – Jazz-Musik gibt’s auch

Burghausen. Der geschätzte Dozent für Philosophie und Geschichte, Max Brym, überzeugt nicht nur in seinen Vorlesungen an internationalen Universitäten, sondern auch bei zahlreichen Besprechungen seiner Bücher. Durch die Zusammensetzung von historischen Vorlagen und Zeitzeugenerzählungen versucht Brym ein genaueres Bild des Widerstands der Arbeiterbewegung gegen den Hitlerfaschismus im südbayrischen Raum zwischen Traunstein und Burghausen zu zeichnen.

Die Lesungen seines neuen Buchs „Skizzen-Arbeiterwiderstand in Südbayern“ findet im Jugendzentrum Burghausen am 9. November 2022 um 18 Uhr statt. Dabei wird Max Brym die Geschehnisse jener Zeit in seiner unvergleichlichen Art, nacherzählen. Umrahmt wird das Ganze von atmosphärischer Jazz-Musik. Veranstalter ist das städtische Jugendbüro Burghausen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei!

Zur Person Max Brym:
Geboren am 24.09.1957 in Altötting geboren. Der Autor ist freier Journalist und lebt in München. Max Brym ist Dozent für Philosophie und Geschichte an mehreren nationalen und internationalen Bildungseinrichtungen. Er arbeitet längere Zeit als Gastdozent an der Universität Prishtina in Kosovo. Der Autor schreibt regelmäßig für jüdische Zeitungen darunter das Webportal „ haGalil“.

Klappentext zu „Skizzen-Arbeiterwiderstand in Südbayern“:
Arbeitswiderstand in Südbayern – im Umland der “Hauptstadt der Bewegung“ und der “Reichsparteitage“ der Nazis? Ja, den gab es und er verdient eine eingehende Betrachtung. Dies jedenfalls kann man den Dokumenten entnehmen, die Max Brym eingesehen hat. Während die Geschichte der Arbeiterbewegung Weimars und ihr Widerstands gegen das NS-Regime in der ehemaligen Reichshauptstadt gut dokumentiert sind und auch in anderen großen Zentren wie Dortmund oder Hamburg darüber viel bekannt ist, sieht es in den kleineren Städten oft anders aus. Manchmal gibt es Geschichtswerkstätten oder eine gepflegte „oral history“. Manchmal bleibt jedoch das meiste unter dem berühmten Teppich.

Der große Vorzug der Abhandlung Bryms besteht darin, ein Bild erstellt zu haben, das den ganzen Raum der Region erfasst. Zutage kommen Ansätze politischer Klugheit örtlicher Gruppen, die sich über die Fehleinschätzungen ihrer Entführungen hinwegsetzen und Eigenes ausprobieren. Es wird klar, warum welche Arbeiterschichten welche Parteibindung gesucht haben und warum sich das auch ändern könnte. Zuletzt ist Bryms kleine Geschichtsexkursion auch ein anerkennendes Gedenken an Mut und Standfestigkeit jener Aktivisten der sozialistischen Arbeiterbewegung, die gestützt auf große Teile ihrer Klasse den erbittertsten Widerstand gegen die Machtübertragung an den Deutschen Faschismus geleistet haben. Und sie legt nahe, sich erneut zu vergegenwärtigen, dass der Faschismus eine Gefahr bleibt, denn erfolgreich zu bekämpfen das Bewusstsein über die Irrwege des Antifaschistischen Kampfes vorrausetzt.

Fotos:

Autor Max Brym

Fotocredit: privat