Goldenes Buch der Stadt Burghausen © Stadt Burghausen

Wer von der Stadt Burghausen zum Ehrenbürger ernannt wird, kann auf ganz besondere Verdienste zurückschauen. Derzeit zählt die Stadt drei Ehrenbürger:

  • Dr. Peter-Alexander Wacker
  • Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann
  • Johann Steindl
Dr. Peter-Alexander Wacker

Dr. Peter-Alexander Wacker erhielt die Burghauser Ehrenbürgerwürde im Jahr 2007. In seiner Zeit als Sprecher der Geschäftsführung des gleichnamigen Familienunternehmens und später als Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG prägte der gebürtige Tegernseer die Stadt Burghauen nachhaltig mit.

Unter seiner Regie unterstützte das Unternehmen am Standort Burghausen das gesellschaftliche Leben der Stadt mit großem Engagement. In der Wacker-Halle finden seit vielen Jahren die großen Konzerte der Internationalen Jazz-Woche statt. Der moderne Sportpark des SV Wacker, das finanzielle Engagement für den Sport, unter anderem für das Fußballteam, das in der 2. Bundesliga spielte, und vieles mehr – für den Unternehmenschef Peter-Alexander Wacker war und ist es selbstverständlich, über die Grenzen des Werkes hinauszublicken und sich auch für die Stadt Burghausen zu engagieren.

Peter-Alexander Wacker war im Jahr der Verleihung der erste Ehrenbürger der Stadt Burghausen.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann erhielt die Burghauser Ehrenbürgerwürde im Jahr 2016. Der ehemalige Präsident der Technischen Universität München (TUM) ist nach Dr. Peter-Alexander Wacker erst der zweite Ehrenbürger der Stadt Burghausen.

Der Stadtrat würdigte mit der Auszeichnung Wolfgang A. Herrmanns großen Einsatz für die Restaurierung des Klosters Raitenhaslach und die Einrichtung des TUM-Akademiezentrums im spätbarocken Prälatenstock der Anlage. Das frühere Zisterzienserkloster Raitenhaslach war mehr als 200 Jahre lang in Privatbesitz und für die Öffentlichkeit verschlossen. Nachdem die Stadt Burghausen den Prälatenstock des Klosters im Jahr 2003 ersteigert hatte, stellt sich die Frage, wie sich diese einzigartigen Räumlichkeiten nutzen lassen könnten.

Wolfgang A. Herrmann überzeugte Burghausens damaligen Bürgermeister Hans Steindl und den Stadtrat von seiner Idee eines Akademiezentrums, das die wissenschaftliche Tradition der Zisterzienser aufgreift und fernab des Alltags einen Ort des freien Denkens, des kreativen Wissensaustausches und der internationalen Begegnung bietet.

Der damalige Präsident der TUM initiierte darüber hinaus ein Forschungsprojekt, um das Jahrhunderte alte Gebäude von Grund auf zu erforschen und ein Nutzungskonzept zu erarbeiten. Auch zur Finanzierung der Restaurierung trug Wolfgang A. Herrmann mit persönlichem Einsatz in zahlreichen Gesprächen bei.

Johann (Hans) Steindl

Johann (Hans) Steindl erhielt die Burghauser Ehrenbürgerwürde im Jahr 2020. Die Liste seiner Verdienste als einstiger Bürgermeister der Stadt Burghausen ist nicht nur beeindruckend lang, sondern auch bemerkenswert visionär und nachhaltig. 30 Jahre lang lenkte der einstige Gymnasiallehrer erfolgreich die Geschicke der Stadt.

Von 1990 bis 2020 war Hans Steindl Erster Bürgermeister Burghausens. Bereits im Alter von 22 Jahren zog der gebürtige Burghauser in den Stadtrat und den Kreistag des Landkreises Altötting ein.

Hans Steindl gründete während seiner Regierungszeit als Bürgermeister mehrere GmbHs, die 100-prozentige Töchter der Stadt sind. Unter anderem die städtische Wohnungsbaugesellschaft (BuWoG) 1992 und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WiFöG). Auch die Athanor Akademie für Darstellende Kunst (1995) mit Sitz auf der Burg bis 2014 initiierte er mit.

Er beförderte den Bau des Bürgerhauses im Jahr 2000 und holte die Bayerische Landesgartenschau 2004 sowie die gemeinsame Landesausstellung des Freistaates Bayern und des Landes Oberösterreich im Jahr 2012 nach Burghausen.

Unter seiner Regie entstanden zahlreiche neue Wohn- und Gewerbegebiete in der Burghauser Neustadt. Hans Steindl prägte eine einzigartige Kulturpolitik und setzte sich auch für die Verkehrsberuhigung in der historischen Altstadt ein. Überregional erregte Hans Steindl Aufmerksamkeit, weil er eine Weihnachtsbeihilfe für finanziell schwächer gestellte Bürgerinnen und Bürger Burghausens gewährte. Die Weihnachtsbeihilfe ist eine freiwllige Leistung der Stadt Burghausen und existiert noch immer.

Im März 2015 trug der einstige Bürgermeister erheblich dazu bei, dass die Burghauser Klinik entgegen anders lautender Pläne erhalten blieb. Das erfolgreiche Bürgerbegehren wurde als großer Erfolg für Hans Steindls Politik bewertet.

Neben der Ehrenbürgerwürde erhielt Hans Steindl in den vergangenen Jahren zahlreiche weitere Ehrentitel: Seit 2016 ist er Ehrensenator der TUM, 2019 nahm er die bayerische Verfassungsmedaille in Silber entgegen, im Oktober 2022 den bayerischen Verdienstorden.

„Wir in Burghausen sind sehr stolz auf unsere Ehrenbürger. Sie sind nicht nur große Persönlichkeiten, sondern haben unsere Stadt mit ihrem besonderen Engagement und ihrer Weitsicht entscheidend mitgeprägt, gestaltet und sie zu dem gemacht, dass sie heute ist – eine lebenswerte, wirtschaftliche starke, vielfältige und überaus attraktive Stadt.“ 

Florian Schneider, Erster Bürgermeister Burghausen