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Winterdienst des Bauhofs

 

Enorme Leistung: alle packen an, ob auf Schwerem Gerät oder an der Schneeschaufel – Dienstzeiten von 2.30 bis 21 Uhr im Schichtbetrieb – 90 km Straßennetz – 1000 t Salzlager

 

Burghausen. Es ist wie immer beim Wetter: unberechenbar. Kommt der Schnee, kommt wirklich so viel wie vorgesagt, bleibt er liegen, wird es dann auch glatt und wie verhält sich die Temperatur dazu? All diese Fragen treibt die Stadt Burghausen und allen voran Peter Schweikl als Leiter des Bauhofs alljährlich im Winter um. Was viele nicht wissen ist, dass der städtische Bauhof mit den Kollegen der Stadtgärtner, den Schreinern und Straßenkehrern im Schichtsystem bereits ab 2:30 Uhr im Dienst sind, damit die Bürgerinnen und Bürger morgens möglichst sicher zur Schule, in die Arbeit oder zum Einkaufen kommen. Das bedeutet auch, dass so mancher Bauhofmitarbeiter bei Schulbeginn schon sechs Stunden gearbeitet hat. Speziell am Donnerstag muss um 5 Uhr der Messeplatz für die Markt-Standbetreiber gut befahrbar und v.a. eisfrei sein.

„Ich bedanke mich für die enorme Leistungsbereitschaft des Bauhofs und die sehr gute Organisation der Mitarbeiter. Die Bauhofmitarbeiter waren die letzten Wochen wieder sehr gefordert durch die vielen Veranstaltungen wie Advent in den Grüben, Lichaterlweg, Burgweihnacht, Aufbau der Eisfläche und vieles mehr. Der Winter kommt dann immer sozusagen überraschend und als zusätzliche Arbeit oben drauf. Ihr macht eine super Arbeit, weiter so!“, bedankt sich Erster Bürgermeister Florian Schneider.

Der Bauhof kümmert sich in Alt- und Neustadt sowie in allen Stadtteilen wie Raitenhaslach und Marienberg darum, dass zunächst öffentliche Straßen befahrbar und Gehwege, für die die Stadt zuständig ist, am Morgen befahrbar sind. Auch beim Blitzeis am Mittwochnachmittag musste sofort reagiert werden: „Grade die Altstadt war sehr betroffen. Durch die Pflasterung und die großen Steine ist es in der Altstadt dann besonders glatt. Als Sofortmaßnahme müssen die steilsten Passagen am Ludwigs- und am Hofberg bearbeitet werden“, erklärt Peter Schweikl.

Der Bauhof ist mit rund 20 Mann von 2.30 bis 21 Uhr im Einsatz. Jedes der Fahrzeuge ist mit GPS ausgestattet. Es wird registriert wer gefahren ist, wo er gefahren ist, wie viele Kilometer, wie viel geräumt wurde, wie viel Salz auf wie viel m², sogar Straßenzustand und Witterungsverhältnisse werden abgespeichert. Fünf Jahre müssen die Daten aus rechtlichen Gründen aufbewahrt bleiben. Der Bauhof selbst verfügt über ein eigenes Salzlager von ca. 1.000 t Vorrat. Im vergangenen Jahr wurden etwa 300 t Salz ausgebracht. Das Wegenetz umfasst ca. 90 km einfach, d.h. einspurig also Rückweg und Gehwege nicht mitgerechnet.

Was man nicht sieht, sind die Arbeiten an den rund 14 Fahrzeugen, die im Winterdienst eingesetzt werden. Von der Handfräse über einen Traktor bis zum Schweren Gerät ist alles dabei und muss alles gewartet werden. „Wenn der Winter da ist, müssen die Fahrzeuge einsatzbereit sein. Da kann nicht lange auf ein Ersatzteil oder die Reparatur gewartet werden“, erklärt Andreas Schnell. Er ist Landmaschinenmechaniker bei der Stadt Burghausen und repariert ebenfalls im Schichtdienst mit einem weiteren Mechaniker-Kollegen die Fahrzeuge. „Natürlich sind die Maschinen gewartet und in gutem Zustand, aber durch den Winterdienst werden sie auch richtig hergenommen. Es geht ständig ein Verschleißteil kaputt oder es reißt etwas ab. Und das eben auch am Wochenende oder nachts“, erklärt der Mechaniker des Bauhofs.

Während des Winterdienstes sind alle gefordert. Dann ist der städtische Bauhof wie eine Schaltzentrale für die ganze Stadt. Bürger melden umgestürzte Bäume oder Kollegen melden sich, wo noch geräumt werden soll. „Was ist am dringendsten, wo muss nochmal nachgesalzen werden, wer kann schnell irgendwo einspringen“, es ist eine spannende Phase im Jahr, aber sie macht auch Spaß, weil alle gut zusammenhelfen“, sagt Georg Schnaitl, stellv. Bauhofleiter.

Wenn die Männer in den Bauhof in Lindach zurückkommen, dann für eine kurze Besprechung, um Salz aus dem eigenen Lager nachzufüllen oder ihr Fahrzeug zu waschen, um es vom Salz zu befreien. Gerade für die neun Fußtrupps ist es schwere Handarbeit mit der Schneeschaufel, die geleistet werden muss. Und immer wieder wird die Wettervorhersage geprüft: „Also heute früh wird wieder ausgerückt werden müssen“, lautet der aktuelle Zwischenbericht im Bauhof. Aber das kann sich beim Wetter bekanntlich auch wieder schnell ändern. Dann rückt ein Mitarbeiter aber so oder so aus um 3 Uhr zur sog. Kontrollfahrt. „Weil dem Zufall überlassen wir hier nichts“, so das Fazit von Schweikl und Schnaitl.

 

Fotos:

Dienstbesprechung: Auf dem kurzen Dienstweg vor dem Rathaus Erster Bürgermeister Schneider, Bauhofleiter Peter Schweikl und stellv. Bauhofleiter Georg Schnaitl

Fotocredit: Stadt Burghausen / Königseder