Integrations-Infohaus im Haus der Familie: Burghausens Erster Bürgermeister Florian Schneider begutachtet gemeinsam mit Julia Grekova, Allie Bakhi, Heike Hammad, Christine Auberger und Amal Moussa (v. li.) das umfangreiche Infomaterial © Stadt Burghausen/sast

Integrations-Infohaus im Haus der Familie: Burghausens Erster Bürgermeister Florian Schneider begutachtet gemeinsam mit Julia Grekova, Allie Bakhi, Heike Hammad, Christine Auberger und Amal Moussa (v. li.) das umfangreiche Infomaterial © Stadt Burghausen/sast


Im Burghauser Haus der Familie steht seit Kurzem ein Infohaus, das für Neuzugewanderte aus dem Ausland ausgerichtet ist und sie in der ersten Zeit in Deutschland mit Informationen unterstützt

Der Stand mit dem angedeuteten Dach, der seit Kurzem im Haus der Familie im Erdgeschoss steht, erinnert ein wenig an einen Kinder-Kaufladen – wenn auch mit anderen Maßen. Mit dem Verkauf von Holzfrüchten oder handlichen Reis- und Nudelpaketen aus Pappe, wie sie kleine Kinder so lieben, hat die Konstruktion allerdings nichts zu tun. Vielmehr ist das Häuschen für Menschen da, die aus Drittstaaten stammen und in Deutschland zugewandert sind. Christine Auberger, Leiterin des Haus der Familie, freut sich, „dass es in Burghausen jetzt eine Anlaufstelle gibt, die ausländischen Mitbürgern in ihrer neuen Heimat Hilfe und Unterstützung bietet.“

Im Rahmen des abgeschlossenen Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds-Projekts (AMIF) „Angekommen in Deutschland“ entstand am Goethe-Institut das Konzept der Infohäuser. Sie sollen zugewanderten Mitbürgern die Möglichkeit bieten, sich zu informieren, in der Migrationslandschaft zu orientieren und das Webportal „Mein Weg nach Deutschland“ mittels des am Infohaus integrierten Tablets nutzen.

Deutschlandweit finden sich derzeit 35 Infohäuser, die in öffentlichen Einrichtungen wie dem Burghauser Haus der Familie oder in Behörden, Bibliotheken und Beratungsstellen im ländlichen Gebieten ihren Platz haben. Das Projekt wird nun in der neuen Projektlaufzeit unter dem Titel „Vorintegration und Übergangsmanagement – den Migrationsprozess erfolgreich gestalten“ weitergeführt und ausgeweitet.

Vielfältiges Infomaterial

Das Burgerhauser Infohaus verfügt über vielfältiges Informationsmaterial: Zum einen bietet es über das Webportal „Mein Weg nach Deutschland“ Deutschübungen und Informationen zum Alltags- und Berufsleben in Deutschland in 30 verschiedenen Sprachen an. Auch ein Zugang zu Online-Beratungsdiensten der Jugendmigrationsdienste finden sich hier. Neben den Materialien, die das Goethe-Institut zur Verfügung stellt, bestücken lokale Einrichtungen das Häuschen mit Informationen zu Angeboten vor Ort.

„Bei uns in Burghausen beteiligen sich die vhs Burghausen/Burgkirchen sowie das BRK an dem Infohaus“, zählt Christine Auberger auf. Sie haben die Möglichkeit Flyer auszulegen, auf ihre Angebote hinzuweisen und vieles mehr. In den Fächern des Infohauses stecken unter anderem Infotafeln über das Schulsystem, die Voraussetzungen für die Aufnahme einer Arbeit, das Wohnen und Einkaufen in Deutschland. Mit Hilfe des Tablets lassen sich weitere Informationen beziehen.


Ein Plus für Menschen

Burghausens Erster Bürgermeister Florian Schneider testete gemeinsam mit den Vertreterinnen der verschiedenen Einrichtungen, die das Infohaus im Haus der Familie mit betreuen, zunächst seine Deutschkenntnisse, probierte die QR-Codes und las sich in die eine oder andere Schautafel im Detail durch. Wesentlich wichtiger war ihm allerdings zu betonen, dass „das Infohaus ein weiteres Plus für Menschen ist, die neu nach Deutschland gekommen sind und die im Haus der Familie Anschluss suchen beziehungsweise Zeit verbringen.“

Heike Hammad, die seit 2014 für BRK-Flüchtlings- und Integrationsberatung verantwortlich ist, sowie Amal Moussa, Leiterin der Alphabetisierungskurse im Haus der Familie, freuen sich über die zusätzliche Chance, wertvolle Infos und Tipps auf diesem Weg weitergeben zu können.

Mit Interesse beschäftigt sich auch die neue Asylbeauftragte Allie Bakhi mit den Angeboten des Infohauses. Zwar sind Asylsuchende nicht die Zielgruppe des Projekts, die eine oder andere Anregung aber lasse sich aus ihrer Sicht für ihre Arbeit entdecken. Bakhi spricht Ukrainisch, Russisch, Türkisch, Englisch und Deutsch und unterstützt seit Mitte April Migranten in Burghausen. Vor allem im Kita- und Schulbereich ist Bakhi in enger Zusammenarbeit mit der BRK Integrationsberatung unterstützend tätig.

Auch Julia Grekova, Geschäftsführerin der vhs Burghausen/Burgkirchen, möchte in dem Infohaus die Informationen zu den vhs-Kursen und Projekten hinterlegen. „Wir haben eine Lizenz zur Durchführung der Integrationskurse und Prüfungen bis zum Niveau B1.“ Die vhs sei an Vernetzung sehr interessiert. Dabei könne das Infohaus helfen.