Stolpersteine im botanischen Garten erinnern an die Familie Galitzenstein © Stadt Burghausen/ebh

Vor dem Eingang des Botanischen Gartens in Burghausen finden Besucher eine große Gedenktafel für die Familie Galitzenstein. Im Botanischen Garten selbst finden sich fünf Stolpersteine, die an das Schicksal der Familie während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland erinnern.

Dr. Eugen Galitzenstein war Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts. Bei seiner Heirat mit Auguste Grün konvertierte er zum evangelischen Glauben. Das Ehepaar Galitzenstein lebte von 1923 bis 1939 in der Dienstvilla der Firma Wacker in Burghausen, die im heutigen Botanischen Garten lag. Dr. Eugen Galitzenstein war in dieser Zeit als Chef-Chemiker für die Wacker Chemie tätig.

Nach der Machtergreifung Hitlers waren die Galitzensteins, die drei Kinder hatten, antisemitischen Angriffen ausgesetzt. 1939 konnte das Ehepaar unter entwürdigenden Bedingungen und dem Verlust ihres Eigentums nach England emigrieren. Die Kinder Charlotte, Irene und Walter waren bereits 1933 beziehungsweise 1936 nach Frankreich, England und in die USA geflohen.

Im Jahr 2012 hatte der deutsche Künstler Gunter Demnig für die Familie Galitzenstein im Botanischen Garten vor dem Grundriss der Villa Galitzenstein fünf Stolpersteine zum Gedenken verlegt. Die kleinen Messingplatten tragen jeweils die Namen der Familienmitglieder. Sie sollen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, die in Burghausen gelebt und gewirkt haben.

Seit 1996 hat Gunter Demnig mehr als 75.000 Stolpersteine in 24 Staaten Europas verlegt.