Frau mit Kinderwagen am Ludwigsberg mit Radfahrern im Hintergrund© Hannah Soldner

Die Stadt Burghausen hat im Rahmen ihres Nachhaltigkeitskonzepts für das Handlungsfeld Mobilität folgenden Leitsatz festgelegt:

„Wir verstehen Mobilität als Grundbedürfnis einer modernen Gesellschaft und setzen uns für innovative, ökologische und soziale Mobilitätskonzepte und -alternativen ein. Die Stadt Burghausen beabsichtigt, den motorisierten Individualverkehr in der Stadt zu reduzieren und dazu den ÖPNV sowie Radverkehr attraktiver zu machen. Dabei sind die hier beschriebenen Punkte nicht einzeln zu denken. Nur durch ein Ineinandergreifen der unterschiedlichen Maßnahmen und gemeinsame Zielverfolgung lässt sich eine nachhaltige Mobilität erreichen.“

Aus dem Leitsatz ergeben sich konkrete Ziele und Visionen, die Burghausen umsetzen möchte:

„Wir wollen den CO2-Austoß bis 2030 im Verkehr um 40% reduzieren (laut Beschluss der Bundesregierung, Novelle Klimaschutzgesetz). Um dieses Ziel zu erreichen, investiert die Stadt in Infrastruktur für Fahrrad, ÖPNV und E-Mobilität, damit PKW-Fahrten reduziert und attraktive Alternativen geschaffen werden.“

Die Stadt Burghausen hat für das Handlungsfeld Mobilität sechs Bereiche festgelegt. Dazu zählen:

  • Mobilitätskonzept der Stadt Burghausen
  • Radwegeverkehrskonzept – Burghausen zur Radfahrstadt machen
  • ÖPNV ausbauen – den öffentlichen Verkehr als Rückgrat der Mobilität ausbauen
  • Mobilitätsstationen – Vernetzung verschiedener Formen der Mobilität
  • Motorisierten Verkehr stadtverträglich machen
  • Wirtschafts- und Güterverkehr effizient gestalten

 

Das Mobilitätskonzept der Stadt Burghausen konzentriert sich zunächst darauf, den Verkehr in der Stadt zu beruhigen und die Zahl der Wegweiser für den LKW- und Durchgangsverkehr auszubauen. Im Jahr 2025 soll eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer den Burghauser Bahnhof mit dem Gewerbegebiet Baywa verbinden. Das Projekt leitet das Burghauser Tiefbauamt.

Um sich zu Fahrradstadt zu entwickeln, plant die Stadt den Ausbau des Radwegs von der Marienberger Straße zum Berliner Platz. In der Anton-Riemerschmid-Straße entsteht im Jahr 2023 eine Querungshilfe. Den Radwegbelag zwischen der Burghauser Altstadt und Raitenhaslach optimiert die Stadt zeitnah. Darüber hinaus prüft das Tiefbauamt die Machbarkeit eines Radwegs am Ludwigsberg.

Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) umfasst eine Vielzahl an Maßnahmen: Dafür will die Stadt die „Wohin-Du-Willst-App“ bewerben und die Einwohnerinnen und Einwohner Burghausens informieren, was die App alles bietet. Die App soll zudem mit weiteren Funktionen und Informationen ausgestattet werden.

Den Mobilitätsflyer der Stadt legt die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt neu auf. Nach der Testphase für den im Jahr 2022 neu eingerichteten Rufbus, will die Stadt die Bedienformen für den Rufbus flexibilisieren und ausbauen. Auf dem Prüfstand steht darüber hinaus eine engere Taktung der Buslinie 1, die bislang im 30 Minuten-Takt fährt. Auch die Möglichkeit den Citybus kostenlos anzubieten, zählt zum Ziel, den öffentlichen Verkehr als Rückgrat der Mobilität in Burghausen auszubauen.

Die Stadt Burghausen strebt die Vernetzung verschiedener Formen der Mobilität an: Dafür rüstet sie beispielsweise die Haltestellen im Stadtgebiet digital um. Neben Solarpanelen sollen die Fahrgäste die Fahrplanauskunft in digitaler Form vorfinden.

Auto-Sharing-Angebote in Wohnsiedlungen und der Altstadt sowie die Möglichkeit, sich ein Rad zu mieten, sollen die nachhaltige Mobilität in Burghausen fördern. Die Anzahl an Fahrradabstellplätzen will die Stadt ebenso fördern wie das Angebot von Servicestationen. Hier finden die Fahrradfahrer Flickzeug und Luftpumpen.

Um den Verkehr stadtverträglich zu gestalten, will der Stadtrat im Jahr 2023 über die Parkraumbewirtschaftung diskutieren.

Auf der Agenda stehen zudem zusätzliche Parkmöglichkeiten am Stadtrand, beispielsweise am Bahnhof oder am Parkplatz Finanzamt in der Altstadt. Hier hat sich die Stadt einen Zeitrahmen bis 2025 gesetzt.

Für die effiziente Gestaltung des Wirtschafts- und Güterverkehrs prüft die Reallabor GmbH den Bau einer Wasserstoff-Tankstelle sowie den Aufbau einer bedarfsgerechten Logistik für Wasserstoff.